Hunde in der Schule
Lehrer, die ihre Hunde in die Schule mitnahmen, berichteten immer schon wahre Wunderwirkungen auf Klassenklima, das Verhalten der Kinder und die Unterichtssituation. Allerdings gab es relativ wenig “harte” Daten zu diesem Thema. Dies nahm das IEMT Österreich im Jahr 2000 zum Anlass, eine Studie zu initiieren, in der systematisch die Wirkung der Anwesenheit eines Hundes im Klassenzimmer untersuchte. Konkret ging es um Integrationsklassen, 1. Klasse Volksschule. Dazu nahm die Lehrerin nach Erheben von Basisdaten, ab Beginn des 2. Semesters täglich je einen ihrer gut geeigneten und trainierten Hunde mit.
Was wir fanden, bestätigt im Wesentlichen die Erlebnisberichte der LehrerInnen. Die Anwesenheit des Hundes wirkte als “sozialer Katalysator”, machte die Klasse zur besseren sozialen Einheit, hauptsächlich indem sie das extreme Verhalten (Hyperaktivität oder totales in sich zurückgezogen sein) mancher Kinder milderte und die Aufmerksamkeit in Richtung Lehrerin verstärkte. Die Kinder waren weniger aggressiv, mehr am Unterricht beteilig und gingen lieber zur Schule als in der Zeit vor dem Hund oder in einer parallelen Klasse ohne Hund.
Parallel dazu maßen Psychologen Parameter der Persönlichkeitsentwicklung in der Klasse mit dem Hund und in einer Kontrollklasse und fanden signifikante Verbesserungen in Selbständigkeit und Empathiefähigkeit von Februar bis Juni nur in der Klasse mit Hund. Alle diese Effekte waren offenbar nachhaltig und auch nach wochenlanger Anwesenheit des Hundes fielen die Kinder nicht wieder in ihre alten Verhaltensmuster zurück. Wir schließen daraus, dass bei passender Situation (Lehrer mit geeignetem Hund, Eltern einverstanden) ein Hund im Klassenzimmer die sozialen Beziehungen und die Unterrichtssituation deutlich und nachhaltig beeinflussen kann.